Freitag, 30. Oktober 2009

Das Phantom lebt


Da ist es wieder, dieses Phantom. Leise, aber zielstrebig; mit vollem Klang und dennoch ehrfurchtsvoll stolpert der Name über Evas Lippen in die trockene Wüstenluft: "Herr Wendlandt hat gesagt..." Der Name des Computer-Trick-Gurus schwebt seit Monaten durch viele Gespräche und mit jedem Einzelnen wird seine Präsenz größer. Teile unserer Bilder durchlaufen eine aufwendige Trick-Nachbearbeitung. Auch heute ist dies geplant: der Nil tritt über die Ufer - und das mitten in der Wüste. Wenn wir nur wüssten, wie wir ihm gute Voraussetzungen schaffen können... Also, Setfoto per Mail nach Deutschland mit anschließender Telefonkonferenz. Endlich bekommt das Phantom eine Stimme...Dann senken wir vor dem Dreh unser Haupt zur mentalen Vorbereitung und hoffen auf ein virtuelles Schulterklopfen.

Peru ist überall



Berlin, München, Köln... Assuan. Panflötenmusik ist Weltmusik. Und somit auch in Ägypten zu finden, besser gesagt: zu hören. Als ich um 05.30 mein Hotelzimmer verlasse, schlägt mir panflötisierte Richard Claydermann-Musik entgegen. Glücklicherweise stehe ich beim Betreten der Lobby nicht vor dieser peruanischen Großfamilie, die für gewöhnlich zeitgleich in allen deutschen Fussgängerzonen spielt und überall völlig identisch aussieht. Die quietschende Berieselung aus dem Lautsprecher sorgt aber leider für einen quälenden Ohrwurm, den ich erfolglos versuche an den Rest des Teams weiter zu geben. Nicht, ohne mir Hohn und Spott unserer ägyptischen Begleiter einzuhandeln. Denen möchte ich an dieser Stelle mal ein großes Kompliment machen. Geduldig, engagiert und immer gut drauf. Auch wenn Thorsten ab und an auf Tonprobleme hinweist, wenn ein leises, friedvolles Schnarchen seinen Gehörgang kitzelt. Erzittern dagegen lässt ihn der Versuch unseres bewaffneten Sicherheitsbeamten Hussein (Gesicht mit Geschichte, gegelte Haare, schwarzer Anzug - Tarantinos böse Buben lassen grüßen), händchenhaltend mit ihm anzubändeln - mit angsterfülltem Blick beschleunigt er seinen Gang und entkommt den Fängen des Narbengesichts. Die Familie der helfenden Hände wird übrigens jeden Tag größer. Wofür wir allerdings auch dankbar sind: die Temperaturen sind beeindruckend und Schatten ist kaum zu finden - wir freuen uns über jeden Gang, den wir nicht selbst machen müssen und über jeden Koffer, den jemand anderes schleppt. Der erste Drehtag in Assuan führt uns zum Kalabscha-Tempel. Glücklicherweise stossen wir auf gemütliche Einsamkeit. Papyrus und Hieroglyphen sind das Thema. Der Leidensdruck muss damals recht groß gewesen sein: weil der alte Ägypter es leid war, immer riesige Steinplatten mit sich rumzuschleppen (ich weiß, wie das ist...wir schleppen auch immer 200kg mit uns rum), hat er mal eben das "Papier" erfunden. Und wenn ihr das Steinporto eurer Poststelle auch mal wieder für total überteuert haltet - hier nun exklusiv eine grobe Anleitung zum Herstellen von Papier: man schneide den Papyrus (schilfähnlich, aus der Familie der Sauergrasgewächse), schneidet den Stiel in Streifen und weicht diese für ein paar Tage in Nilwasser (!) ein. Dann in Schichten aufeinanderlegen, pressen und trocknen. Nach etwa 2 Wochen erhält man grobes - aber rollbares - Kartonage ähnliches Material. Zeit genug also, um sich schon mal zu überlegen, was man eigentlich schreiben will. Dafür verwendet man dann den Stiel der Binse und angerührte Mineralfarbe... Ihr ahnt es schon: so ist tatsächlich die "Binsenweisheit" entstanden.
Das obere Bild ist übrigens auf dem unvollendeten Obelisken in Assuan entstanden. Diverse Steadicam-Takes fordern die touristische Geduld heraus. Wir stehen den fotowütigen Reisenden im Weg und Eva muss all Ihre Überredungskünste einsetzen, um die (französische) Meute zu beruhigen. Der riesige Stein ist 41m lang und symbolisiert einen Sonnenstrahl. Und sein Bau ist wohl dem Größenwahn entsprungen - der Stein blieb unvollendet, weil er aufgrund der Größe gerissen ist und ohnehin nicht hätte transportiert werden können. Das Schicksal des Baumeisters ist leider nicht überliefert...

Möglicherweise haben ja Husseins Vorfahren auf ihn aufgepasst... Der hat sich heute Abend liebevoll von uns verabschiedet - wir reisen morgen weiter.

Montag, 26. Oktober 2009

Touchdown in Kairo

Schnarrend-verzerrt und dem Klang nach fast schon verzweifelt bittet die Stimme aus dem Bordlautsprecher um Allahs Schutz für unsere Reise. Was kann da noch schief gehen? Und erwartungsgemäß zeigt sich Kairo von seiner besten Seite, als wir am späten Abend ägyptischen Boden betreten. Die Zollformalitäten erweisen sich Dank fleißiger Helferlein als unkompliziert und selbst der berüchtigte Smog hält sich zurück - wir messen die Sichtweite in Strassenlaternen und auf der Skala von 1 - 20 sind wir bei einer hervorragenden 18. Doch das ändert sich gewaltig, als wir nach dem Frühstück das Hotel verlassen, um ein wenig die Stadt zu erkunden. Im Grunde atmen wir nur noch das, was wir sehen. Die Luft ist voller Staub und Abgase bahnen sich ihren Weg in unsere Lungenflügel. Kein Wunder: 3-spurige Strassen werden lautstark hupend 6-spurig befahren. Dazu gesellt sich der Duft verschiedenster Gewürze. Und: Nikotin. Während der Russe (ihr erinnert euch vielleicht) unter einer kollektiven Blasenschwäche leidet und der Südseeinsulaner permanent seiner Lust auf berauschende Bethelnüsse nachgibt, raucht der Ägypter. Und zwar dauernd. Und überall. Auch auf dem Bazar. Bei dem Anblick von russischen Hot-Pants, Miniröcken und High-Heels überlege allerdings auch ich, wieder damit anzufangen. Aber trotz, oder vielleicht gerade wegen dieser quirlig intensiven Mischung übt diese 20 Millionen Einwohner zählende Metropole eine gewisse Anziehungskraft aus. In einem Restaurant am Nil lassen wir den Tag ausklingen und sind gespannt auf die kommenden 14 Tage...

Sonntag, 25. Oktober 2009

Weiter geht's...

Die vergangenen 3 Tage waren geprägt von großer Müdigkeit - jeden morgen gegen 04.00Uhr wache ich auf...der Jetlag will mich einfach nicht in Ruhe lassen. Und dann das: heute zaubert mir der Blick auf den Wecker ein klitzekleines Lächeln auf das Gesicht: 06.00Uhr. Die Freude währt allerdings nicht lange...die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit habe ich nicht auf der Rechnung gehabt. Ist aber irgendwie auch egal - Thorsten und ich steigen heute eh in den Flieger nach Ägypten und dort ist der Sonnenaufgang schon um 05.00Uhr. Also besser, ich gewöhne mich gar nicht erst ans ausschlafen... Und weil ich schon mal wach bin, fahre ich jetzt ein letztes Mal Brötchen holen - die nächsten Wochen gibt es schließlich nur noch Fladenbrot...

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Ein Geheimnis wird gelüftet...

Es ist schon seltsam: seit Jahren begegnen uns auf unseren Reisen immer wieder die gleichen Fragen. Welche Auswirkung hat der Jetlag auf den menschlichen Körper? Muss ich das essen? Und warum ist Drehbeginn schon um 06.30Uhr? Natürlich stoßen wir regelmäßig auf Antworten, auch wenn sie gelegentlich unbefriedigend ausfallen. Eine Frage aber blieb stets unbeantwortet und löste ein Gefühl der Leere aus, erfüllte uns mit großer Ratlosigkeit. Und offensichtlich muss man bis ans Ende der Welt reisen, um endlich die Mutter aller Fragen, eines der großen Rätsel unserer Zeit beantworten zu können: Haben Silikon-Implantate Auftrieb? Schwimmen sie an der Oberfläche? Zugegeben, es gibt auf der Welt dringendere Fragen - aber auch spannendere? Na also. Dabei ist die Antwort so einfach, wir haben sie nur all die Jahre nicht GESEHEN. Am letzen Abend auf Yap aber ist es soweit. Im Pool tummeln sich einige Hotelgäste, genießen ihr Bier, erzählen von ihren Taucherlebnissen. Das Wasser im Becken ist etwa 1.70m tief, die Anwesenden können gut darin stehen. Unter ihnen befindet sich auch eine etwa 60jährige Amerikanerin, deren entspannte und aufrechte Körperhaltung unsere Aufmerksamkeit erregt. Nein, nicht auf den ersten Blick. Es dauert einen kleinen Moment, bis das Hirn die dazugehörigen Bilder liefert: Klick... Am Abend zuvor stehen wir gemeinsam mit ihr an der Bar... Klick... Wir müssen auf sie herab blicken, ihre Körpergrösse rangiert im Bereich von geschätzten 155cm, ganz im Gegensatz dazu steht ihre deutlich unproportional zur Körpergrösse vergrößerte Oberweite... Klick. Pause. Nachdenken. Und dann ungläubiges Staunen, als wir begreifen, dass ihre Füsse den Boden nicht im Ansatz berühren - da fehlen mindestens 15cm - sondern sie lediglich von ihrem Busen an der Oberfläche gehalten wird. Wie ein Korken dümpelt sie im Becken, bentutzt ihre Arme lediglich zur Blickrichtungsbestimmung. Aber nicht nur das: Die Gewichtsverteilung sorgt sogar für eine absolut aufrechte Körperhaltung. Für einen Moment befürchten wir, mit grossen Augen ertappt zu werden. Aber auch wir bewahren Haltung, schlendern unschuldig dreinblickend am Geschehen vorbei und fühlen uns doch ein kleines bisschen wie Hercule Poirot - schließlich haben wir gerade eines der letzten großen Geheimnisse gelüftet... Obwohl: Wie reagiert Silikon eigentlich auf die Druckverhältnisse beim Tauchen? Hmmm.... Die Antwort muss aber noch etwas warten, denn in ein paar Stunden landen wir in Frankfurt und dann geht es mit wehenden Fahnen nach Hause. In den vergangenen Wochen sind wir nie schneller als 40 gefahren...Autobahn, wir kommen...

Dienstag, 20. Oktober 2009

Steinkohle


Drehschluss. Und der Dreh endet, wie er begonnen hat - im Wasser. Im letzten Licht des Nachmittags jage ich mit der Unterwasserkamera eine Kokosnuss durch den Pazifik. Sie ist Teil unseres Films und fast haetten wir vergessen, die schwimmende Frucht zu drehen. Sie ist naemlich etwas besonderes: wenn so eine Nuss irgendwann mal von der Palme fällt und im Wasser landet, bleibt sie 3 Monate lang genießbar. Ihre Milch ist isotonisch und...steril. Im 2. Weltkrieg wurde die Kokosnussmilch sogar als Blutplasma verwendet, wenn die Vorraete im Krankenhaus zur Neige gingen. Raus aus der Nuss, rein in die Nadel, ab in die Vene. Unglaublich, aber wahr. Bei den letzten Bildern zeigt sich das Wetter auf Yap von seiner besten Seite. Ganz im Gegensatz zu den Mantas: Mehrmals versuchen wir, die sanften Riesen zu drehen - ohne Erfolg. Sie lassen sich einfach nicht blicken. Stattdessen nur der kurze Besuch eines Hais und heute morgen das Techtelmechtel mit einer Schildkroete, die mit grosser Ruhe am Riff ihr Fruehstueck geniesst. Ueberhaupt laeuft unser Dreh - trotz ausgefuellter Tage - in grosser Gelassenheit ab. Yap ist nicht gross, die Wege sind kurz und Theo, unser Begleiter, kennt Gott und die Welt. Mit dem alten Toyota-Van cruisen wir ueber die Insel und drehen unter anderem eine ausserordentlich koerperintensive Geschichte ueber das Steingeld - die alte Waehrung der Suedsee. Bis ins vergangene Jahrhundert hinein zaehlten grosse Steinraeder als Zahlungsmittel auf Yap. Schade nur, dass das Rohmaterial hier nicht vorkam. Also segelte der unerschuetterliche Yapese bei Wind und Wetter mit seinem nicht sonderlich vertrauenserweckenden Floss nach Palau. In der Regel dauerten diese Besuche laenger, denn die Palauaner liessen sich dass Steingeld teuer bezahlen. Wenn der Yapese nach ein paar Jahren aus der Sklaverei entlassen wurde, durfte er einen Stein auf sein Floss hieven und gen Heimat segeln, in der Regel etwa 5 Tage. Der Wert des Geldes bestand aber nicht nur in der Groesse des Steinrades, sondern in dem geleisteten Gegenwert. Je mehr Arbeit fuer einen Stein - umso hoeher sein Wert. Und wir haben den Wert eines kleineren Steinrades massiv erhoeht... ich weiss wovon ich rede: einen ganzen Nachmittag haben wir so ein Biest fuer den Dreh durch die Gegend geschleppt. Schoen mit Steadicam und einem Dirk, der am Ende seine Schulter nicht mehr gespuert hat. Und nochmal... eine noch... komm, und jetz die letzte... irgendwie war es dann doch nie die letzte...
Als die Klappe heute faellt, bin ich froh, dass die Technik die Salzwasser-Tortur der vergangenen Wochen (bisher) schadlos ueberstanden hat - schliesslich reisen wir Montag schon weiter nach Aegypten und ich habe keine Zeit Reparaturen vornehmen zu lassen (Sorry, Herr Schreyer!).
Heute Nacht geht es dann langsam nach Hause. Guam-Tokio-Muenchen-Frankfurt... Donnerstag Morgen wache ich wieder im eigenen Bett auf - ich freue mich wahnsinnig auf meine Frauen....in diesem Sinne gibt es gleich noch ein leckeres, selbstgebrautes Manta-Gold im Pool, ich stosse mit euch an...

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Dienstwagen...

Ich sage es gleich: Das Ding hat auch Nachteile. Naja, eigentlich nur einen...Man kann die Fenster nicht schliessen, wenn es regnet (das passiert mindestens einmal am Tag - und zwar richtig). Okay, es gibt noch einen: zum Set muss man in der Regel durch knietiefes, sehr warmes, glasklares Wasser laufen. Alles andere, ich betone: ALLES andere sind nur Vorteile. In den letzten Tagen sind wir also ausschliesslich mit der "Calypso" unterwegs, immer auf der Suche nach einer besonderen Location. Tag 2 ist unser Seegurken-Tag. Diese eigenartigen, ca. 40cm grossen Meeresbewohner eroeffnen dem leidenschaftlichen Korallenlaeufer voellig neue Moeglichkeiten: wenn man sie stoert, sondern sie ein schleimig-klebriges weisses Sekret aus ihrem Darm ab (jaahaaa - genau daher...), welches sich die findigen Insulaner frueher um ihre Fuesse geschmiert haben. Das Zeug sitzt wie ein massgeschneiderter Schuh und schuetzt sogar vor den wirklich scharfen Korallen. Sagt Dirk. Er drueckt die Seegurken mit grosser Leidenschaft aus und demonstriert uns stolz seine neue 2. Haut. Nach der letzten Einstellung veschwindet das Laecheln jedoch recht schnell von seinem Gesicht, als das Zeug nur unter groesstem Widerstand wieder ab geht... Aber nicht nur sein Laecheln schleicht sich davon, auch ich habe Muehe meines zu behalten. Bei aller Freude ueber die wunderbare Location und die tollen Farben - kurze Zeit spaeter drehen wir unsere erste Steadicam-Einstellung am Strand. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und der weiche Sand lassen den Schweiss in Stroemen fliessen. Aber ein vorsichtiger Blick in die Runde gibt mir Gewissheit: schwitzen ist Teamsache. Und als am Abend zischend der erste Kronkorken das fliegen lernt, kommt das Laecheln von ganz alleine zurueck...

Mittwoch, 14. Oktober 2009

Slimy & Die dicken Kinder von Palau

o
Es war einmal ein kleiner Junge, der lebte auf der Insel Angaur. Und weil er nicht aufhoeren konnte zu essen, wurde er immer dicker. Er wurde so dick, dass die anderen Menschen anfingen sich zu fuerchten und versuchten, ihn von der Insel zu vertreiben. Aber der Junge ass weiter - er ass so lange weiter bis er kugelrund war und kaum noch auf die Insel passte. Die anderen Menschen beschlossen, ihn gewaltsam zu verjagen - da explodierte der Junge. Als die einzelnen Teile in den Pazifik fielen, entstand aus ihnen...Palau. Soweit die Legende. Aber eins steht fest: Der junge Mann hat sich beim explodieren wirklich Mühe gegeben und etwas wunderschoenes geschaffen. Immer wieder fahren wir mit unserem Boot durch die zerklueftete Landschaft der Rock Islands und staunen ueber die unglaubliche Farbvielfalt. Das Wasser ist glasklar und laedt permanent zum hineinspringen ein. Wer sich allerdings nach Abkuehlung sehnt...Fehlanzeige, denn 30 Grad helfen nicht weiter. Nur Jonathan, unser Boat-Captain, haette es gerne noch etwas waermer. Ich weiss allerdings nicht, ob ich ihn ernst nehmen kann... schliesslich kaut er sogar beim tauchen seine Bethel-Nuss und schaut dann immer ein klein wenig verzueckt aus. Nicht verzueckt aber entzueckend ist der Jellyfish-Lake. Ein kleiner See, auf einer nicht viel groesseren Insel, der vor etwa 18000 Jahren durch das ansteigen des Merresspiegels entstanden ist. Millionen von Quallen leben in diesem See - und jede einzelne fuehlt sich an, wie ein Toepfchen voller Slimy...erinnert ihr euch? Und sieht auch fast genauso aus - bloss in gelb. Woher ich das weiss? Nun, wir sind stundenlang in dem See geschwommen, inmitten von glibberigen, schleimigen, hirn- und rueckgratlosen Zeitgenossen. Etwas gewoehnungsbeduerftig, aber harmlos. Gewoehnungsbeduerftig ist auch, dass wir unsere Kameratechnik irgendwie ans andere Ende des Sees transportieren muessen - Boote sind verbo(o)ten (Ha!) und es gibt nur einen kleinen Steg, ueber den man ins Wasser gelangt. Also: Matratze aufpumpen, Kamera in wasserdichten Sack, Oli mit Kamera auf Matratze und los geht es: Sabine paddelt, die Matratze vor sich her schiebend, quer ueber den See - schliesslich wandern die Quallen mit dem Sonnenlicht. Die Viecher haben keinerlei Abwehrmechanismen und deshalb auch kein Gift - sie brauchen es schlicht und ergreifend nicht, weil sie keine Feinde haben. Und es gibt noch etwas, was sie nicht brauchen: Futter. Yip. Richtig gehoert. Die Dinger haben es doch tatsaechlich geschafft - nie wieder Hunger: sie brauchen zum ueberleben nur Sonnenlicht, sonst nix.... Mann, was bin ich NEIDISCH...

Dienstag, 13. Oktober 2009

Die ersten Worte...

Unruhig rutschen meine vier Buchstaben auf dem Sitz hin und her, als wir morgens um halb 3 endlich auf dem Flughafen von Palau landen. Nach Zwischenlandungen in Muenchen, Hongkong und Manila legt sich das Gefuehl der morgendlichen Einsamkeit schnell: reges Treiben empfaengt uns in der kleinen Ankunftshalle. Palaus Flughafen ist tagsueber naemlich nicht wirklich existent - der gesamte Flugverkehr wird nachts abgewickelt...Abgewickelt werde auch ich in diesem Moment: Die freundliche Insulanerin besteht auf ihren Feierabend und nur nur mein freundlichstes Laecheln haelt sie vom sofortigen ausschalten des Rechners ab - einem der ganz wenig Internetfaehigen...ich meld

Samstag, 3. Oktober 2009

7.20 N / 134.29 O = Palau


Die Abreise in den 11.600km entfernten pazifischen Inselstaat rückt mit großen Schritten näher - heute packen wir. Ich gebe allerdings zu: so richtig ausgepackt habe ich die Ausrüstung ja eigentlich gar nicht nach unserer Rückkehr aus Russland. Und so bleibt neben ein paar kleineren Modifikationen nur eine erwähnenswerte Erweiterung: das Unterwassergehäuse - auf dem Drehplan stehen einige Tauchgänge. Massive Veränderungen finden sich dagegen in meiner Privattasche, denn bei 32Grad Luft- & 29Grad Wassertemperatur brauche ich wohl voraussichtlich keine Daunenjacke - dafür aber eine Badehose. Ich frage mich, ob meine Urgroßeltern die auch dabei hatten - schließlich gehörte Palau von 1899-1914 zu Deutschland: für schlappe 17 Millionen Mark hat Spanien damals den Zwergenstaat an das Deutsche Reich verkauft. Das koloniale Vergnügen war jedoch recht schnell vorbei - Japan besetzte die Inselgruppe mit Beginn des 1. Weltkrieges. Heute ist das gerade einmal 20.000 Einwohner zählende Land unabhängig und einer der wenigen Staaten, die die Volksrepublik China nicht anerkennen. Nicht nur das: Vor einigen Monaten hat Palau sind 17 uigurische Guantanamo-Häftlinge aufgenommen. Und wer jetzt den Hut ziehen möchte: hier ist die Nationalhymne...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Generation Internet

Eigentlich soll ich ja in 5 Tagen nach Palau fliegen. Aber ich kann nicht. Ich habe nämlich zu viele Mails und Anrufe mit dem Thema "Wie kann ich einen Kommentar schreiben?" bekommen. Deshalb hier nun die ultimative Anleitung: 1. Den Beitrag lesen, 2. unter dem Beitrag auf "? Kommentare" clicken - es öffnet sich ein neues Fenster, 3. in dem Kasten "Kommentar veröffentlichen" seinen Text schreiben, 4. unter dem Kasten befindet sich ein "Kommentar schreiben als", auf das kleine Fenster clicken und "anonym" auswählen. 5. Jetzt auf "Kommentar veröffentlichen/ erstellen" - FERTIG. Niemand muss sich registrieren...Einfach mal ausprobieren...;-)