Sonntag, 28. Februar 2010

Bilder

Zum Abschluss noch ein paar Bilder: Fotos aus Panama findet ihr entweder HIER oder rechts in der Leiste. Oder aber für Patagonien HIER klicken, oder aber auch wieder rechts in der Leiste.

Aus - Aus - Das Spiel ist aus!!!

Es ist vorbei. Die komplette Staffel "Terra X - Faszination Erde" ist abgedreht. Gute drei Wochen sind mittlerweile seit unserer Rückkehr vergangen - die Zeit ist wieder einmal gerast. Und nach den intensiven Monaten hat es einige Tage gedauert zu Hause anzukommen. Dreharbeiten entwickeln ihre ganz eigene Dynamik, schließlich hat man sich doch ordentlich aneinander gewöhnt. Mehr als 92.000km liegen hinter uns, unzählige Flugstunden kreuz und quer durch die Zeitzonen und immer wieder üppig ausgestattete Speisekarten. Die Vielfalt der kulinarischen Ergüsse ist mindestens genauso beeindruckend wie die Motive, an denen wir gedreht haben. Und nein, ich habe keinen Favoriten. Alle Drehorte waren spannend, kein überraschungsfreies Örtchen trübte unseren Blick. Und genau das könnt ihr euch anschauen: Am Dienstag, den 02.03., ZDF, 20.15Uhr: AFRIKA - Mitten ins Herz. Sonntag, 07.03., 19.30Uhr: ZDF, PANAMA - Ein Zwerg verändert die Welt. Und am Dienstag, 09.03., 20.15Uhr: ZDF, PATAGONIEN - Leben am Limit. Wer dann noch nicht genug hat: Dieses Making of erlaubt einen interessanten Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten und wird nach jeder Sendung aktualisiert! Viel Spass dabei!

Mittwoch, 3. Februar 2010

Stinker

Es reicht. Immer wieder werden uns im Fernsehen Bilder gezeigt, denen wir sofort das größtmögliche Romantikpotential unterstellen. Beispiel gefällig? Kein Problem. Ein prominenter Vertreter dieser Gattung ist der weiße Sandstrand, natürlich menschenleer. Palmen beugen sich liebevoll schattenspendend über den schneeweißen Sand und in der sanften türkisblauen Brandung tänzelt eine reife Kokosnuss. Man kann es kaum erwarten, sein Handtuch besitzergreifend auf dieses Stückchen Paradies zu werfen, um dann Hand in Hand (natürlich in Zeitlupe) ins lauwarme Nass zu tauchen. Schnitt. Hat sich mal jemand gefragt, warum dieser Strand menschenleer ist? Entweder die Filmschaffenden haben unendlich viel Geld für eine Sperrung bezahlt, oder es sind die Kleinigkeiten: Mücken, Sandflöhe, Fliegen, Korallensand auf dem man kaum gehen kann, Killer-Kokosnüsse (in der Südsee ist es nicht unüblich von einer Nuss erschlagen zu werden), giftige Quallen und anderes Getier. Mal abgesehen von der in der Regel unerträglichen Hitze. Aber auch in der Tierwelt neigen wir zur Romantisierung der wildlebenden Tiere. Und irgendwie ist das Gürteltier der Palmenstrand Patagoniens. Klein, knuffig - einfach süß. Sollten die kurzen Beinchen die Flucht nicht mehr schaffen, rollt sich das Tier einfach zusammen und übt sich in Geduld. Was die Bilder nicht zeigen: die kleine Kugel stinkt gewaltig, ist zeckenverseucht und lässt gerne mal einen Haufen fallen - alles Gründe, die für einen sehr kurzen Dreh sprechen.  Ähnliches gilt für die Robbenkolonie.
Vor allem die Geschwindigkeit der Tiere ist nicht zu unterschätzen. Schließlich wollen die Robbenbabies beschützt werden und das Ziel verfolgen die Großen mit aller Ernsthaftigkeit. Wir platzieren Dirk unmittelbar hinter den Tieren, so dass diese sich zwischen uns und Dirk befinden. Wir werden Zeuge seiner beachtlichen Reaktionszeit - der ein oder andere Moderationsversuch wird durch kurzfristige Fluchtmassnahmen unterbrochen.

Dienstag, 2. Februar 2010

Grosse Jungs & kleine Kerle

Heute gibt es keinen Zweifel: ich ziehe einfach an, was die Tasche hergibt. Die Dreharbeiten führen uns zu den Eisbergen im Lago Argentino, inklusive des Auslebens von Männerträumen: Schlauchboote - richtig schnelle Polizeischlauchboote. Eisiger Wind weht uns um die Nase und das Gebrüll der Motoren unterbindet jede Form der Kommunikation (man muss sich ja auch nicht immer unterhalten), der Blick schweift in die Ferne. Die uns begleitenden Wasserschutzpolizisten behaupten dann auch mit großem Selbstverständnis, sie hätten einen Traumjob - irgendwie kann man es verstehen. Frische Luft, überwältigende Landschaften und tolles Spielzeug. So toll, dass wir immer wieder als Fotomotiv für die Tourisenboote herhalten müssen. Wir haben es mal grob überschlagen: etwa 100.000 Fotos werden pro Tag
von diesen Eisbergen gemacht. Dicht gedrängt stehen die Pasagiere an Deck und knipsen, was das Zeug hält. Vor lauter fotografieren sehen sie die irre Szenerie vermutlich nicht mal. Dabei ist es so schön - und gefährlich. Selbst die kleineren Eisstücke könnten mit ihren scharfen Kanten einen Bootsrumpf aufschlitzen. Und noch aus einem anderen Grund ist Vorsicht geboten: Eisberge schmelzen nicht nur über der Oberfläche, sondern auch Unterwasser. Der Schwerpunkt des Giganten verändert sich, bis er umkippt - Abstand empfiehlt sich also. Ebenso wie bei den Magellan-Pinguinen. Ein paar Tage später sind wir nämlich bereits in Trelew und drehen in der größten Pinguin-Kolonie außerhalb des antarktischen Kontinents. Ich weiß nicht, wer sie gezählt hat - aber es sollen 200.000 Paare sein, die hier jedes Jahr von August bis Ende März brüten und das macht die Sache mit dem Abstand nicht ganz so einfach. Auf ihrer Futtersuche folgen sie den nahrungsreichen Kaltwasserströmen und absolvieren dabei Strecken bis zu 500km. Und dann finden die
kleinen Kerle auch noch zielsicher zurück ins eigene Nest - ich dagegen verfahre mich immer noch regelmäßig in Köln. Aber vergangenes Jahr versagte sogar das Pinguin-Navi: die pflichtbewußten, frischgebackenen Eltern folgten einer instabilen Kaltwasserströmung und tauchten unerwartet an den Stränden Rio de Janeiros - etwa 4.000km weiter nördlich - auf. Die sonnenwütigen Strandbesucher staunten nicht schlecht, als die völlig erschöpften Tiere über ihre Handtücher watschelten. Und die Rettungsaktion ließ nicht lange auf sich warten: in Kisten verpackt wurden die Tiere nach Argentinien geflogen - und waren somit die ersten fliegenden Pinguine.