Mittwoch, 12. Januar 2011

Halbstarke

Kapstadt liegt hinter uns, im Kleinbus schaukeln wir durchs Land und spielen mit jedem Ladevorgang  Kofferraum-Tetris. Dirk und ich kurieren unsere Erkältungen aus, da kommt uns ein sonniger Drehtag sehr gelegen. Etwa zwei Stunden entfernt von Johannesburg drehen wir auf einer Löwenaufzuchtstation - und gehen spazieren. Nachzucht ist wichtig, weil etwa 80% aller Löwen im Krüger-Nationalpark an einer Art Katzenaids erkrankt sind und diese Krankheit zu einer Bedrohung für die Art werden könnte. Nelson und Columbus, unsere beiden Halbstarken, sind ein Jahr jung und gehen entspannt mit uns Gassi. Jedenfalls solange der Eimer mit dem Futter in der Nähe ist. Die Steadicam ist das Mittel der Wahl, wir wollen auf die Tiere reagieren können und das gelingt am Ende besser als erwartet. Und macht eine Menge Spaß. Ganz cool laufen die beiden mit uns mit, wir gewöhnen uns schnell an sie - auch wenn sie schon brüllen können wie die Grossen.
Morgen früh geht es weiter in die Kalahari - mal sehen, ob Termiten und Erdmännchen ebenso gut mitarbeiten...

Montag, 10. Januar 2011

Bubble-Party

Es ist Sonntag - es ist Fütterungszeit. Und während sich draussen an den Kassen die ersten Schlangen bilden, sitzen wir bereits im Aquarium und drehen Moderationen. Irgendwie fühlt es sich befremdlich an, in dieses Becken zu hüpfen - um uns herum tummeln sich Schildkröten, Thunfische, Rochen und Haie. Aber völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit schwimmen sie ihre Bahnen, so dass wir einer kleinen Luftgitarreneinlage nach getaner Arbeit einfach nicht widerstehen können. Aber viel Zeit bleibt uns nicht, denn die nächste Party wartet nicht. Schade nur, dass das Wasser am folgenden Tauchspot direkt vor der Küste gerade einmal 8℃ warm ist. Leichter Nieselregen rundet das Bild ab und es will sich trotz der zu erwartenden Begegnungen keine rechte Freude einstellen. Wir packen  
unsere Ausrüstung in das Boot und machen uns auf den Weg. Nur 15 Minuten entfernt vom Hafen liegt die kleine Robbeninsel, wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen für unsere Aufnahmen im Kelbwald. Das Eintauchen ins kalte Nass ist definitiv kein schöner Moment, der Atem stockt für einen Augenblick und nach nur wenigen Augenblicken wünsche ich mir einen Dreh in einer Sauna. Die Bedingungen sind alles andere als ideal - das Wasser ist aufgewühlt und die Sicht ist wirklich mies. Dazu kommt die Dünung, die an eine Waschmaschine erinnert. Aber egal, die Erkältung ist eh nicht mehr aufzuhalten und es dauert glücklicherweise nicht allzu lange, bis sich die ersten neugierigen Zeitgenossen blicken lassen. Das Getöse unter Wasser ist beeindruckend und schon bald wird an meiner Kameraausrüstung geknabbert, während ich verzweifelt versuche die Balance zu halten und
Dirk sich am Kelb festklammert. Für kurze Zeit vergessen wir die Kälte, denn das Schauspiel ist großartig. Die Seelöwen haben offensichtlich jede Menge Spaß. Und das geht auch nur, weil sie von einer imposanten Fettschicht geschützt werden. Ganz im Gegensatz zu uns: wir müssen raus. Laut prustend klettern wir an Bord - während unter uns weiter gefeiert wird.

Freitag, 7. Januar 2011

Wieder auf Achse

Der Regen begleitet uns zwar bis zum Terminal, aber die Aussichten für die letzte Reise der Staffel sind gut. Südafrika wird uns wohl mit einer gehörigen Portion Sonne begrüßen. Wir freuen uns auf die kommenden zwei Wochen, die Akkus sind geladen und entsprechend gut ist die Stimmung. Und das nicht nur wegen dem, was vor uns, sondern auch wegen dem, was hinter uns liegt: die ersten drei Filme sind erfolgreich gelaufen - so kann es weitergehen.



Position:Flughafen Frankfurt am Main,Frankfurt am Main,Deutschland