Dienstag, 13. November 2012

Trip für die Sinne




Wir lassen aber auch wirklich nichts aus: 100m unter dem Meeresspiegel arbeiten und leiden wir bei 50Grad im Schatten (welcher Schatten?) in der Danakil-Senke, einem der heißesten Plätze auf unserem Planeten. Die Salzkarawanen arbeiten unter lebensfeindlichen Bedingungen, nachts sinkt die Temperatur nicht unter 40Grad. Bis zu 12L Wasser nehmen wir zu uns, es verdunstet, bevor die körperliche Kühlkette ans Laufen kommt. Als ich mit Hitzschlag ins Halb-Delirium gleite, lebt das Team ein ausgeprägtes Helfersyndrom aus - danke dafür.


Dann geht es nahtlos hoch auf 3200m Höhe in atemberaubender Landschaft bei Temperaturen um die 5Grad und ich kämpfe mit allem, was so kreucht & fleucht.


Leider hinterlassen diese Auseinandersetzungen Spuren jeglicher Art auf meiner geschundenen Haut - der hauseigene Medizinkoffer kommt ganz groß raus. Beulen, Bisse, Stiche. Ein Dermatologe hätte seine helle Freude. Mein Taktgefühl lässt mich an dieser Stelle auf weitere Details verzichten.


Zur allgemeinen Überraschung trotzt die Ausrüstung allen Anfeindungen und hält bis zum Ende durch - ohne wirklich nennenswerte Probleme. Genauso übrigens unser Team-Chamäleon: Thorsten bleibt der ruhende Pol in all den Extremen, sein Körper verarbeitet jedwede Herausforderung mit stoischer Gelassenheit. Probleme dagegen gab es in der Kommunikation - 14 Tage waren wir quasi abgeschnitten von der


Außenwelt, eine durchaus wertvolle Erfahrung. Fliessend Wasser und Strom werden zum Luxusgut. Hilfreiche Hände überall, immer ein Lächeln auf den Lippen und dazu äthiopischer Reggae, der auf unsere Ohren prasselt. Was für ein tolles Land - wir sind grenzenlos begeistert, an jeder Ecke wartet eine Überraschung. Augen, Ohren und Nase freuen sich über die riesige Vielfalt. Und deshalb gibt es nach meiner Rückkehr auch noch ein paar Bilder!

Position:Addis Abeba,Äthiopien