Der Ansatz ist eigentlich ganz einfach: tausche Höhe gegen Hitze. Endlich raus aus der Sauna und einfach mal entspannt durchatmen. Pustekuchen. Nur wenige Stunden nach unserer Ankunft in Cusco (3415m) hänge ich das erste Mal an der Flasche. Zu wenig Sauerstoff im Blut. Schwindel, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen. Der Abend ist der reinste Horror. Der herbeigerufene Arzt ist aber glücklicherweise nicht nur nett, sondern weiß genau was Sache ist: Höhenkrankheit. Das Team übernimmt in Schichten die Aufsicht, mein Hotelzimmer wird zum Krankenzimmer. Mit Sonnenaufgang bin ich wieder positiv gestimmt, ich fühle mich zwar gerädert, aber zumindest ist die Kontrolle über die Verdauungsorgane zurückgekehrt - es geht bergauf.
Donnerstag, 29. März 2012
Regen.Wald. Regen.Zeit.
dabei hatte das Manati schon richtig viel Glück im Unglück. Seine Mutter wurde von Wilderen getötet, Manati-Fleisch ist in der Gegend um Iquitos leider noch beliebt. Die verwaisten Kleinen werden dann unter katastrophalen Bedingungen als Haustiere gehalten, Tierquälerei wird hier wieder mal neu definiert. Das "Amazon Rescue Center" kümmert sich um solche Fälle und päppelt die Wonneproppen wieder auf und entlässt sie nach zwei Jahren mit bis zu einer halben Tonne Gewicht wieder in die Freiheit. So viel Gewicht
bringen selbst wir mit unserer Technik nicht auf die Waage. Und trotzdem brauchen wir an unseren Drehorten jede Menge tatkräftige Unterstützung, für die wir in dieser Witterung extrem dankbar sind. So auch in dem Dorf Centro Fuerte. Auf eine knapp 90minütige Bootsfahrt durch den überfluteten Regenwald folgt ein einstündiger Marsch durch eben
diesen zu einem großen Kautschuk-Baum. Immer wieder sinken wir bis zur Wade in den Schlamm, die Kleidung ist klatschnass und begleitet werden wir von Heerscharen von Moskitos. Als wenn das noch nicht reicht, geben uns angriffslustige Ameisen die Ehre. Kaum zu sehen, krabbeln sie an den Beinen hoch und beissen, was das Zeug hält. Ach ja,
habe ich bereits die Spinnen erwähnt? Am Set angekommen, hat es dann auch jeder eilig. Irgendwie will man sich nicht länger als nötig in dieser Sauna aufhalten. Und ich will auch gar nicht darüber nachdenken, was jetzt alles so in den Koffern und Kisten rumkrabbelt. Egal, jetzt ist erst mal der Gummibaum an der Reihe. Der Dreh selber läuft dank fachkundiger Beratung seitens der Indios geschmeidig und schon nach wenigen Stunden machen wir uns wieder auf den schlammig rutschigen Rückweg. Die Aussicht auf das klimatisierte Hotelzimmer lässt Teamherzen höher schlagen. Als Dank für unsere Mühen zeigt sich der Amazonas auf dem Rückweg dann aber doch noch von seiner romantischen Seite. Und dann kommt es: das leise Zischen der Bierflasche, das laute Rumpeln der Klimaanlage. Herz, was willst Du mehr?
Freitag, 23. März 2012
Land der Stille
Seit Tagen schon verfolgt mich das Bild der südamerikanischen Straßenmusiker, die offensichtlich zeitgleich in allen deutschen Städten peruanische Schlagerparaden zelebrieren. Bewaffnet mit Poncho, Gitarren und Panflöten schmettern sie mit großer Hingabe einen Andenhit nach dem anderen. Gnadenlos dringt der schrille Klang der Flöten in meinen geschundenen Gehörgang ein - Flucht zwecklos. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich die gesamte peruanische Musikbranche für ein fortwährendes Megakonzert in Deutschland, nein, in ganz Europa aufhält. Die Invasion der flötenden Barden hat aber - so hoffe ich jedenfalls inständig - einen Vorteil: wenn wir heute Abend gen Peru aufbrechen, dann herrscht in dem Anden-Staat völlige Stille. Wie sollte es auch anders sein - die musizierenden Jungs und Mädels sind ja alle hier. Und selbst die bevorstehende, fast 35 Stunden dauernde Anreise nach Iquitos im tropischen Regenwald kann die Freude auf die panflötenfreie Zone nicht trüben. Dabei sind die 47 philippinischen Mückenstiche noch nicht einmal ganz verheilt und ich bin gespannt, wie viele peruanische Moskitos ihren Senf dazu geben werden. Die Bedingungen für die kontinentalübergreifende Mückenstichorgie sind leider ideal: Regenzeit mit hoher Luftfeuchtigkeit, gepaart mit hohen Temperaturen um die 40° Grad. Aber nicht nur der Amazonas steht auf unserem Reiseplan - auch die Gebirgszüge der Anden erwarten uns. Große Vielfalt, spannende Themen. Hitze, Feuchtigkeit, Kälte, Höhe. Es soll mir alles recht sein - solange es still ist.
Freitag, 2. März 2012
Goldrausch & Meer
Und noch ein Sendetermin: am Sonntag läuft um 19.30Uhr "Faszination Erde - Wilder Westen". Wer also schon was anderes vorhat - umdisponieren...es lohnt sich!
Ich werde immer wieder gefragt, wo man sich die Making of-Filme der gesammelten Werke anschauen kann. Die Antwort ist ganz einfach...hier: Behind the scenes
Und hier gibt es auch noch das ein oder andere Schätzchen... Mediathek
Viel Spaß beim Stöbern...
Und hier gibt es auch noch das ein oder andere Schätzchen... Mediathek
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