Montag, 19. September 2011

Wer bin ich?

Sydney. Wieder einmal sind die vergangenen zwei Monate viel zu rasant vorbeigezogen - nur die letzten 35 Stunden ziehen sich wie Kaugummi... Der Flug nach Australien kommt mir endlos vor und auch die Schlangen bei Einwanderung und Zoll lösen sich trotz immer wieder vorsichtig aufflackernder Hoffnungsschimmer nicht einfach so in Luft auf. Es ist bereits spät, als wir im Hotel eintreffen - da macht es ja nix, dass der Jetlag nach nur 3 Stunden Schlaf geräuschlos in mein Hotelzimmer schleicht und die Espressomaschine zu ihrem ersten Einsatz Down Under zwingt. Frühstück gibt es frühestens in zwei Stunden - aber wird Essen nicht ohnehin überbewertet? Draussen ist es noch dunkel und die anhaltende Verwirrung meines Körpers bezüglich der einschlägigen Koordinaten wie Zeit & Raum führt zu ersten freiwilligen Aufräumarbeiten in meiner Reisetasche. Und weil es über den Wolken so schön ist, fliegen wir auch direkt weiter nach Cairns. Da gibt es dann Dschungel, Flug- und Unterwasseraufnahmen  - und hoffentlich auch etwas mehr Schlaf.

Freitag, 8. Juli 2011

Skandinavisches Reisefieber

Es ist vorbei mit der reisefreien Zeit - seit Tagen basteln und zimmern wir unsere Ausrüstung zusammen. Die Kisten sind gepackt, der Espresso verstaut und auch die Schlafbrille darf nicht fehlen: morgen brechen wir auf nach Skandinavien. Im hohen Norden sind die Tage lang - da hilft schon mal die manuelle Verdunklungsmaßnahme. Schweinswale, Orcas, Papageientaucher und der ganz persönliche Elchtest erwarten uns auf unserer Reise. Landschaft pur - das Reisefieber hat mich wieder einmal gepackt. 

fast rewind

Puh. 177 Tage ist es her, dass ich die letzten Zeilen geschrieben habe und die Schamesröte druchströmt wärmend meine Ohrlappen... Es gibt hier nichts zu beschönigen - ich war faul und habe mich dem ausgeprägten Drang zur Sprachlosigkeit ergeben.
Zwischenzeitlich ist einiges passiert, eine Menge schöner Drehs gehören schon wieder der Vergangenheit an. Wie man unschwer erkennen kann, waren auch einige kleine und grosse Tiere  mit von der Partie. Erdmännchen in der Kalahari, die Ratte Hein Blöd in Köln-Bocklemünd und auch der 
Mazda-Spot (ein Auto sucht ihr auf diesem Bild vergeblich) zum Genfer Autosalon haben mich in den vergangenen Monaten beschäftigt. Irgendwie war immer was los und die reisefreie Zeit ist nur so gerast.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Halbstarke

Kapstadt liegt hinter uns, im Kleinbus schaukeln wir durchs Land und spielen mit jedem Ladevorgang  Kofferraum-Tetris. Dirk und ich kurieren unsere Erkältungen aus, da kommt uns ein sonniger Drehtag sehr gelegen. Etwa zwei Stunden entfernt von Johannesburg drehen wir auf einer Löwenaufzuchtstation - und gehen spazieren. Nachzucht ist wichtig, weil etwa 80% aller Löwen im Krüger-Nationalpark an einer Art Katzenaids erkrankt sind und diese Krankheit zu einer Bedrohung für die Art werden könnte. Nelson und Columbus, unsere beiden Halbstarken, sind ein Jahr jung und gehen entspannt mit uns Gassi. Jedenfalls solange der Eimer mit dem Futter in der Nähe ist. Die Steadicam ist das Mittel der Wahl, wir wollen auf die Tiere reagieren können und das gelingt am Ende besser als erwartet. Und macht eine Menge Spaß. Ganz cool laufen die beiden mit uns mit, wir gewöhnen uns schnell an sie - auch wenn sie schon brüllen können wie die Grossen.
Morgen früh geht es weiter in die Kalahari - mal sehen, ob Termiten und Erdmännchen ebenso gut mitarbeiten...

Montag, 10. Januar 2011

Bubble-Party

Es ist Sonntag - es ist Fütterungszeit. Und während sich draussen an den Kassen die ersten Schlangen bilden, sitzen wir bereits im Aquarium und drehen Moderationen. Irgendwie fühlt es sich befremdlich an, in dieses Becken zu hüpfen - um uns herum tummeln sich Schildkröten, Thunfische, Rochen und Haie. Aber völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit schwimmen sie ihre Bahnen, so dass wir einer kleinen Luftgitarreneinlage nach getaner Arbeit einfach nicht widerstehen können. Aber viel Zeit bleibt uns nicht, denn die nächste Party wartet nicht. Schade nur, dass das Wasser am folgenden Tauchspot direkt vor der Küste gerade einmal 8℃ warm ist. Leichter Nieselregen rundet das Bild ab und es will sich trotz der zu erwartenden Begegnungen keine rechte Freude einstellen. Wir packen  
unsere Ausrüstung in das Boot und machen uns auf den Weg. Nur 15 Minuten entfernt vom Hafen liegt die kleine Robbeninsel, wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen für unsere Aufnahmen im Kelbwald. Das Eintauchen ins kalte Nass ist definitiv kein schöner Moment, der Atem stockt für einen Augenblick und nach nur wenigen Augenblicken wünsche ich mir einen Dreh in einer Sauna. Die Bedingungen sind alles andere als ideal - das Wasser ist aufgewühlt und die Sicht ist wirklich mies. Dazu kommt die Dünung, die an eine Waschmaschine erinnert. Aber egal, die Erkältung ist eh nicht mehr aufzuhalten und es dauert glücklicherweise nicht allzu lange, bis sich die ersten neugierigen Zeitgenossen blicken lassen. Das Getöse unter Wasser ist beeindruckend und schon bald wird an meiner Kameraausrüstung geknabbert, während ich verzweifelt versuche die Balance zu halten und
Dirk sich am Kelb festklammert. Für kurze Zeit vergessen wir die Kälte, denn das Schauspiel ist großartig. Die Seelöwen haben offensichtlich jede Menge Spaß. Und das geht auch nur, weil sie von einer imposanten Fettschicht geschützt werden. Ganz im Gegensatz zu uns: wir müssen raus. Laut prustend klettern wir an Bord - während unter uns weiter gefeiert wird.

Freitag, 7. Januar 2011

Wieder auf Achse

Der Regen begleitet uns zwar bis zum Terminal, aber die Aussichten für die letzte Reise der Staffel sind gut. Südafrika wird uns wohl mit einer gehörigen Portion Sonne begrüßen. Wir freuen uns auf die kommenden zwei Wochen, die Akkus sind geladen und entsprechend gut ist die Stimmung. Und das nicht nur wegen dem, was vor uns, sondern auch wegen dem, was hinter uns liegt: die ersten drei Filme sind erfolgreich gelaufen - so kann es weitergehen.



Position:Flughafen Frankfurt am Main,Frankfurt am Main,Deutschland