Es ist Sonntag - es ist Fütterungszeit. Und während sich draussen an den Kassen die ersten Schlangen bilden, sitzen wir bereits im Aquarium und drehen Moderationen. Irgendwie fühlt es sich befremdlich an, in dieses Becken zu hüpfen - um uns herum tummeln sich Schildkröten, Thunfische, Rochen und Haie. Aber völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit schwimmen sie ihre Bahnen, so dass wir einer kleinen Luftgitarreneinlage nach getaner Arbeit einfach nicht widerstehen können. Aber viel Zeit bleibt uns nicht, denn die nächste Party wartet nicht. Schade nur, dass das Wasser am folgenden Tauchspot direkt vor der Küste gerade einmal 8℃ warm ist. Leichter Nieselregen rundet das Bild ab und es will sich trotz der zu erwartenden Begegnungen keine rechte Freude einstellen. Wir packen
unsere Ausrüstung in das Boot und machen uns auf den Weg. Nur 15 Minuten entfernt vom Hafen liegt die kleine Robbeninsel, wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen für unsere Aufnahmen im Kelbwald. Das Eintauchen ins kalte Nass ist definitiv kein schöner Moment, der Atem stockt für einen Augenblick und nach nur wenigen Augenblicken wünsche ich mir einen Dreh in einer Sauna. Die Bedingungen sind alles andere als ideal - das Wasser ist aufgewühlt und die Sicht ist wirklich mies. Dazu kommt die Dünung, die an eine Waschmaschine erinnert. Aber egal, die Erkältung ist eh nicht mehr aufzuhalten und es dauert glücklicherweise nicht allzu lange, bis sich die ersten neugierigen Zeitgenossen blicken lassen. Das Getöse unter Wasser ist beeindruckend und schon bald wird an meiner Kameraausrüstung geknabbert, während ich verzweifelt versuche die Balance zu halten und
Dirk sich am Kelb festklammert. Für kurze Zeit vergessen wir die Kälte, denn das Schauspiel ist großartig. Die Seelöwen haben offensichtlich jede Menge Spaß. Und das geht auch nur, weil sie von einer imposanten Fettschicht geschützt werden. Ganz im Gegensatz zu uns: wir müssen raus. Laut prustend klettern wir an Bord - während unter uns weiter gefeiert wird.
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