Sonntag, 16. Juni 2013

Anders

Irgendwie sind wir froh, die heimischen Temperaturen hinter uns zu lassen - und dann das: langweilige 15 Grad zeigt das hiesige Thermometer im Regenwald. Der Beginn unserer Reise verläuft anders als erwartet und doch macht er unglaublichen Spass. Denn gleich unsere erste Begegnung mit den Lemuren wird zum Volltreffer. Das an Walgesänge erinnernde Geschrei schallt durch den Wald, wir hören sie schon lange, bevor wir sie sehen. Und ihre Neugier zwingt sie förmlich in unsere Nähe - es ist  eine Riesengaudi mit den putzigen Kerlchen zu arbeiten. Immer tiefer marschieren wir in den Wald und freuen uns angesichts der Schlepperei mittlerweile sogar über die gemäßigten Temperaturen. Und dann geht es hoch hinaus. Buchstäblich. Wenn Forscher im Blätterdach des Regenwaldes neues entdecken wollen, dann müssen sie sich etwas einfallen lassen. Das gilt auch für uns. Also, ab ins Klettergeschirr und auf geht's. In fast 25 Metern Höhe befindet sich die hölzerne Plattform, das erklärte Ziel unserer Kletterpartie. Ich gebe es unumwunden zu: meine Eleganz beim Aufstieg ist ausbaufähig. 
Und ja, es dauert. Aber: oben angekommen ist der Blick phantastisch. Und nochmals ja: er entschädigt für die Strapazen. Konzentriert arbeiten Dirk und ich unser Pensum ab, selbst das leichte Schwanken der Baumkrone ignorieren wir. Ein Fest für meinen Adrenalinhaushalt. Denn hinter mir  liegen sechs Monate Höhenangst-Therapie.
Nach ein paar Tagen geht es weiter nach Nosy Komba, der Gewürzinsel schlechthin. Vanille- und Chilliplantagen. Kakao und Pfeffergewächse... Und auch der kleine Knirps auf meiner Kamera wird zum
Hauptdarsteller. Ein sensationelles Tier. Und WAS für eine Zunge. Wie auf Kommando schießt das körperlange Organ hervor, beeindruckt mit absoluter Treffsicherheit. Wir können uns an dem farbenfrohen Spektakel kaum sattsehen. Apropos satt...ich habe so viel Vanille gekauft, dass ich den größten Vanillepudding aller Zeiten zubereiten werde!!!

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